Durch Beratung und Qualifizierung die Arbeitsmarktchancen von Zugewanderten verbessern

In Deutschland leben rund 24,9 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. In Niedersachsen betrifft das rund 23,4% aller Einwohner*innen. Unterschiedliche Hürden erschweren diesen Personen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Sie sind etwa doppelt so stark von Arbeitslosigkeit betroffen wie Menschen ohne Migrationshintergrund. Viele Migrantinnen und Migranten verfügen über Berufsabschlüsse, die in Deutschland nicht anerkannt sind. Gleichzeitig benötigt Deutschland diese Arbeitskräfte aufgrund des Fachkräftemangels.

Der Auftrag des Förderprogramms IQ

Um die Potenziale von Migrantinnen und Migranten für den Arbeitsmarkt besser zu nutzen, startete im Jahr 2005 das Förderprogramm IQ - Integration durch Qualifizierung. Das Programm hat das Ziel, die Arbeitsmarktchancen für Menschen ausländischer Herkunft zu verbessern. Sie sollen häufiger in den Berufen arbeiten, die sie erlernt haben.

IQ möchte zu einer vielfältigen Gesellschaft beitragen und fördert die interkulturelle Sensibilisierung von Unternehmen und von Arbeitsmarktakteuren. Durch Beratung, Schulung und Vernetzung soll darüber hinaus dem wachsenden Fachkräftebedarf entgegen gewirkt werden.

Das Regionale Integrationsnetzwerk Niedersachsen wird im Rahmen des Förderprogramms IQ – Integration durch Qualifizierung durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) administriert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA). Das Land Niedersachsen stellt die Ko-Finanzierung zur Verfügung.

Die Struktur des Förderprogramms IQ

Das Förderprogramm IQ wird in allen 16 Bundesländern durch sog. Regionale Integrationsnetzwerke umgesetzt. Sie haben jeweils eine Koordination sowie viele Projekte mit unterschiedlichen Angeboten:

  • Bei Bedarf können Migrantinnen und Migranten in Kursen Qualifikationen nachholen, die für die Anerkennung ihres Berufsabschlusses fehlen.
  • Andere Projekte übernehmen eine Servicefunktion für Arbeitsmarktakteure und Unternehmen. Sie informieren, beraten und sensibilisieren für spezifische Belange von Migrantinnen und Migranten.

Neben den Regionalen Integrationsnetzwerken gehören verschiedene Beratungsangebote zum Förderprogramm IQ.

  • Die Beratungsstellen informieren Migrantinnen und Migranten zur Anerkennung ihres ausländischen Berufsabschlusses.
  • Die Teams von Faire Integration bieten Beratung für Drittstaatsangehörige zu arbeits- und sozialrechtliche Fragen.

Daneben gibt es drei IQ Fachstellen, die bundesweit migrationsspezifische Themen bearbeiten. Sie beraten und begleiten die regionalen IQ Akteure fachlich zu den Themen:

Die Zusammenarbeit des Förderprogramms IQ

Auf Bundesebene wird das Förderprogramm über das Vernetzungsprojekt organisiert. Es unterstützt die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren im Programm, fördert den Transfer guter Praxis innerhalb und außerhalb des Programms und sorgt für die öffentlichkeitswirksame Darstellung des Förderprogramms. Gemeinsam mit den Fachstellen kommuniziert das Vernetzungsprojekt die Arbeitsergebnisse von IQ in die Ministerien, die Bundesagenturen für Arbeit und die Fachöffentlichkeit.

Anerkennung in Deutschland ist das mehrsprachige Portal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen. Das Projekt arbeitet in enger Kooperation mit dem Förderprogramm IQ. Auch der Verein "Charta der Vielfalt" ist langjähriger Partner des Förderprogramms in, vor allem im Rahmen des Deutschen Diversity Tags.

Unsere Rolle im Förderprogramm IQ

Seit 2015 koordiniert das RKW Nord das IQ Netzwerk in Niedersachsen. Durch unsere langjährige Erfahrung in der Beratung und Weiterbildung bringen wir ideale Voraussetzungen mit, um das Förderprogramm auf Landesebene umzusetzen.

Zu unseren Aufgaben gehören:

  • strategische, inhaltliche und administrative Steuerung des Regionalen Integrationsnetzwerks
  • Gewinnung und Verzahnung der Partner und Projekte
  • Beratung und Unterstützung von Unternehmen und öffentliche Verwaltungen zu Fragen der Fachkräftesicherung
  • Verzahnung mit anderen (Regel-)Angeboten in Niedersachsen
  • Schnittstelle zum Gesamtprogramm IQ und Interessensvertretung auf Bundesebene
  • Wissens- und Qualitätsmanagement
  • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit